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Letzte Änderung: 31.08.2013

Filter - Anwendungen

  1. Allgemeines
    • Bandpassfilter:
      Lassen nur ein bestimmtes Spektrales Fenster passieren.
    • Langpassfilter:
      Blockieren alles Licht unterhalb der Nennwellenlänge.
    • Transmission/Lichtdurchlass:
      Der Wert wird in Prozent angegeben. 46% bedeutet, es werden 46% des Lichtes durchgelassen und 54% werden ausgefiltert.
  2. Farbfilter - Anwendungen
    • #8 Hellgelb (83%):
      Für Teleskope ab 2-3" Öffnung.
      Für rötliche und orangene Details in den Wolkenstrukturen Jupiters und Saturns.
      Zur Erhöhung des Kontrastes der verschiedenen Maria auf Mars sowie für allgemeine Kontrast-
      verbesserung auf der Mondoberfläche.
      Der blaue Farbfehler bei Fraunhofer Refraktoren mit einer Öffnung von ca. 50-80mm wird verringert.
      In Instrumenten ab etwa 8-10" Öffnung kann dieses Filter auch manche Details in den Atmosphären der Planeten Uranus und Neptun herausarbeiten.
    • #11 Gelb-Grün (78%):
      Für Teleskope ab 2-3" Öffnung.
      Vor allem für rötliche und bläuliche Objekte auf Jupiter / Saturn, hebt auch die Cassini - Teilung besser heraus.
      Verdunkelt die Maria-Gebiete auf Mars und erhöht daher deren Kontrast.
    • #12 Gelb (74%):
      Für Teleskope ab 3-4" Öffnung.
      Kontrastiert bläuliche Objekte in der Jupiteratmosphäre und hebt rote und orange Details deutlich heraus.
      Blockiert dunkle blaugrüne Flächen auf Mars und steigert daher deren Kontrast zur Restfläche.
      Gut zur Kontraststeigerung auf dem Mond in 6" Teleskopen und darüber.
      Wirkt auch Positiv bei Doppelsternbeobachtungen mit Refraktoren.
      Beseitigung des Farbfehlers bei Fraunhofer Refraktoren mit einer Öffnung von ca. 80-120mm.
    • #15 Dunkelgelb (68%):
      Wie Hellgelb und Gelb für Öffnung ab ca. 6" und darüber.
    • #21 Orange (46%):
      Für Teleskope ab 3-4" Öffnung.
      Blockiert blaugrüne Wellenlängenbereiche.
      Stärkt den Kontrast bei Tages- oder Dämmerungsbeobachtungen von Venus und Merkur da er das Blau des Himmels unterdrückt.
      Steigert Details in den Bändern und Polarregionen der beiden großen Gasplaneten (Jupiter / Saturn).
      Schärft die Grenzen zwischen orangen und grünlichen Gebieten auf Mars.
      Mit größeren Öffnungen ab 8" kann man versuchen Atmosphärenstrukturen bei Uranus zu beobachten.
    • #23A Hellrot (25%):
      Für Teleskope ab 3-4" Öffnung.
      Bringt ähnliche Ergebnisse wie das Filter #21, aber mit stärkerem Kontrastgewinn der blaugrünen Details.
      Vor allem brauchbar für Mars, Jupiter und Saturn.
      Dieses Filter erhöht auch den Kontrast von Merkur und Venus gegenüber dem meist noch hellen, blauen Himmel.
    • #25A Rot (14%):
      Für Teleskope ab 4-6" Öffnung.
      Blockiert blaues und blaugrünes Licht fast vollständig.
      Daraus resultiert ein sehr hoher Kontrast z.B. zwischen bläulich getönten Wolkenstrukturen und den helleren Details auf der Oberfläche von Jupiter und Saturn.
      Wirkt auch sehr gut bei der Konturierung der Polkappen auf Mars.
      Sehr gut für die Venusbeobachtung am Tag, da das Blau blockiert wird. Der Himmel erscheint schwarz.
      Bei verschiedenen "Nebeln" mehr Kontrast.
    • #29 Dunkelrot (4%):
      Wie Hellrot und Rot für Öffnungen ab 6-8".
    • #38A Dunkelblau (17%):
      Für Teleskope ab 6-8" Öffnung.
      Aufgrund seiner fast vollständigen Blockierung von Orange und Rot ist dies ein Standardfilter für die Erkennung von Details in Bändern auf Jupiter und des "Großen Roten Flecks".
      Auch einsetzbar zur Isolierung von einzelnen Phänomenen wie eines Staubsturms auf Mars.
      Macht in größeren Teleskopen auch Strukturen in der Venusatmosphäre sichtbar.
    • #47 Violett (3%):
      Für Teleskope ab 8" Öffnung und mehr.
      Blockiert Rot, Gelb und Grün.
      Nützlich für die Beobachtung der Mars - Polarregionen und gelegentlicher Phänomene in der oberen Venusatmosphäre.
      Erhöht auch den Kontrast zwischen den einzelnen Saturnringen.
    • #56 Hellgrün (53%):
      Für Teleskope ab 2-3" Öffnung.
      Exzellentes Filter zur Beobachtung der polaren Eiskappen auf Mars und der gelblichen Sandstürme auf der Marsoberfläche.
      Erhöht den Kontrast roter und blauer Regionen der Jupiteratmosphäre.
      Auch gut für die Mondbeobachtung geeignet.
    • #58 Grün (24%):
      Ähnlich #56, aber für Teleskope mit größerer Öffnung ab ca. 4-6".
      Bringt generell höheren Kontrast, auch auf dem Mond und läßt sich ebenfalls für die Entdeckung von Details in der Venusatmosphäre einsetzen.
      Einzelheiten in der Saturnatmosphäre werden ab ca. 8" Öffnung besser dargestellt.
    • #58A Dunkelgrün (14%):
      Wie Hellgrün und Grün für Öffnungen ab 6-8".
    • #80A Blau (30%):
      Für Teleskope ab 4-6" Öffnung.
      Für Jupiter und Saturn ein populäres Filter. Arbeitet Details im "Großen Roten Fleck" ebenso heraus wie Einzelheiten in den Saturnringen oder in den Polargebieten.
      Bei größeren Öffnungen ab ca. 6" werden dunklere Wolken in der Venusatmosphäre bereits abgebildet.
      Guter Kometenfilter - stärkt den Kontrast des Gasschweifes.
      Sehr nützlich auch bei der Mondbeobachtung als allgemeiner Kontrastfilter!
    • #82A Hellblau (73%):
      Für Teleskope ab 2-3" Öffnung.
      Für Mond, Mars, Jupiter und Saturn. Erhöht den Kontrast schwacher Gebiete ohne die Gesamt-
      helligkeit wesentlich zu beeinflussen.
      Wird daher auch gerne zusammen mit anderen Filtern eingesetzt.
      In Instrumenten ab etwa 8-10" Öffnung kann dieses Filter auch manche Details in den Atmosphären der Planeten Uranus und Neptun herausarbeiten.
  3. Nebelfilter / Spezialfilter - Anwendungen
    • ND96 Neutralfilter (Graufilter):
      Dichte 0,3 (50%): Für Teleskope mit 2-3" Öffnung.
      Dichte 0,6 (25%): Für Teleskope mit 4-6" Öffnung.
      Dichte 0,9 (13%): Für Teleskope mit 6-8" Öffnung.
      Schwächt das Licht gleichmäßig in allen Farbbereichen und steigert so den Kontrast, wenn Details durch zu große Helligkeit überstrahlt werden.
      Ideal für den Mond auch in Verbindung mit anderen Farbfiltern.
      Auch bei der Beobachtung von engen Doppelsternen ist dieses Filter sehr hilfreich, wenn einer der beiden Sterne seinen Partner zu überstrahlen droht.
    • Polarisationsfilter: (20%)
      Ein Polarisationsfilter (meist Zirkular) Arbeitet bei Sonnenlicht am Optimalisten dadurch wird eine Kontrastverstärkung bei der Tagbeobachtung von Merkur, Venus und Mond erreicht indem er das Licht das in alle möglichen Richtungen schwingt (Reflexe) nur in einer Ebene (Polarisationsrichtung) durchlässt.
      Kommt auch bei Herschelprismen (Herschelkeil) zum Einsatz.
      Wird auch wie ein Neutralfilter benutzt.
    • Variabler Polarisationsfilter: (5-30% und 5-70%)
      Wie Polarisationsfilter jedoch durch verdrehen, Wirkung stufenlos einstellbar.
    • Deep Sky Filter (LP 1):
      Mit seinem breiten Durchlassbereich ist der Deep - Sky, wie viele andere Nebelfilter auch, deutlich besser als nichts. Im Vergleich zu den engen Filtern aber für die visuelle Beobachtung relativ sinnlos.
      Falsch ist die verbreitete Annahme, damit von der Stadt aus Galaxien visuell besser zu sehen. Das Kontinuum des Sternenlichtes geht gleichmäßig über das gesamte visuelle Spektrum, Filtern hilft nichts.
      Für Fotografie und CCD sind diese Filter sinnvoll einsetzbar.
    • UHC Filter (LP 2):
      Der enge Durchlas umfaßt beide OIII Linien sowie H Beta. Somit ist der UHC für alle Arten von Nebeln geeignet. Er bietet nicht den ganz harten Kontrast wie ein OIII oder H-Beta Filter, dafür steht bei kleiner Öffnung noch ausreichend Licht zur Verfügung.
      Bereits mit 4 Zoll werden viele Objekte leicht sichtbar, die ohne UHC nur schlecht oder gar nicht zu sehen sind, z.B. Cirrus, Nordamerika, Pelikan, Crescent, California, Barnard's Loop.
      Bei größerer Öffnung ist der UHC interessant, wenn etwas mehr von den Sternen übrig bleiben soll, ebenso für "Mischobjekte" wie z.B. Trifid.
    • UHC-S Filter (LP 2):
      Wie UHC Filter jedoch zusätzlich für H Alpha.
    • OIII Filter (LP 3):
      Sehr enger Durchlas der beiden OIII Linien. Der OIII macht teilweise den Unterschied zwischen sehen und nicht sehen.
      Er bringt selbst unter besten Bedingungen eine Kontrastverbesserung bei allen Planetarischen Nebeln und Supernova - Resten, wie z.B. Cirrus und Crescent.
      Beim Crab - Nebel erhält man nur eine leichte Verbesserung, dafür kommen Details im Nebel besser zur Geltung.
      Ebenso wird z.B. NGC 2359, eine Gaswolke um einen heißen Wolf - Rayet - Stern, deutlich strukturiert sichtbar.
      Ich würde den OIII nicht unter 6" Öffnung einsetzen, ab 10" wäre er meine erste Wahl unter den Nebelfiltern.
    • H-Beta Filter (LP 4):
      Sehr enger Durchlas der H Beta Linie.
      Hauptzweck: Ab 8" Öffnung wird unter besten Bedingungen IC434 als "richtiger" Pferdekopf sichtbar, während ohne Filter nur eine diffuse hell / dunkel - Barriere sichtbar ist.
      Der H-Beta ist für alle diffusen Wasserstoffnebel optimal, z.B. California oder NGC 2024.
  4. Farbfilter / Nebelfilter / Spezialfilter - Beispiele
    • Sonne:
      UV/IR Sperrfilter + Skyglow + Orange oder Rotfilter für mehr Kontrast;
    • Merkur:
      Hellrot, Rot am Tag das Blau des Himmels wird abgeschwächt;
      Orange in der Dämmerung / am Tag (Horizontnah) für Planetenphasen;
      Gelb für mehr Kontrast;
      Polarisationsfilter für mehr Kontrast am Tag;
    • Venus:
      Hellrot, Rot am Tag das Blau des Himmels wird abgeschwächt in der Dämmerung (Horizontnah) für das Aschgraue Venuslicht;
      Orange in der Dämmerung / am Tag;
      Gelb für mehr Kontrast;
      Dunkelblau oder Hellblau Phasen besser zu sehen;
      Blau, Grün und Violett für Strukturen in der Atmosphäre;
      Grün und Hellblau zusammen ausprobieren;
      Polarisationsfilter für mehr Kontrast am Tag;
    • Mond:
      Hellgelb, Gelb, Hellblau, Blau mehr Kontrast;
      Hellblau Kombinierbar;
      Hellgrün, Grün mehr Kontrast, vor allem bei Strahlenkrater;
      Neutral- Graufilter weniger Blendung, mehr Kontrast;
      Polarisationsfilter für mehr Kontrast am Tag;
    • Mars:
      Hellrot, Rot mehr Kontrast bei Dunkelgebieten;
      Orange und Gelb für Staubstürme / CO-2 Wolken;
      Gelb, Hellgrün, Grün, Hellblau und Violett für Polkappen;
      Grün mehr Kontrast / CO-2 Rauhreif / Bodennebel;
      Dunkelblau für Wolken / Nebel (Violet Clearing);
      Hellblau, Hellgelb und Gelb-Grün für mehr Kontrast;
    • Jupiter:
      Dunkelblau, Blau für GRF;
      Dunkelblau, Hellblau mehr Kontrast bei Wolkenbändern;
      Hellgrün, Grün, Hellgelb, Gelb, Gelb-Grün, Orange, Hellrot und Rot mehr Kontrast in der Atmosphäre;
    • Saturn:
      Hellblau, Blau mehr Kontrast zwischen den Wolkenbändern;
      Hellgelb mehr Details in den Wolkenstrukturen;
      Grün A+B Ring deutlicher;
      Violett Ringe mehr Kontrast;
      Gelb-Grün für Cassini - Teilung;
      Orange, Hellrot und Rot mehr Kontrast in der Atmosphäre;
    • Uranus:
      Hellblau, Hellgelb und Orange mehr Kontrast und Details;
    • Neptun:
      Hellblau, Hellgelb mehr Kontrast und Details;
    • Kometen:
      Blau mehr Kontrast;
    • Doppelsterne:
      Neutral- Graufilter mehr Kontrast;
    • Nebel:
      DeepSky, UHC, UHC-S, OIII, H-Beta und Rot mehr Kontrast;
    • CCD - Digicam:
      UV/IR Sperrfilter mehr Bildschärfe;
    • H II - H Alpha:
      UV/IR Sperrfilter mit #25A Rot (RG 610 Langpassfilter) als H Alpha Passfilter;

Besonders bei Farbfiltern ist die Wirkung oft im Bereich von feinen Nuance zu finden. Ihre Wirkung sollte also nicht überschätzt werden.
UHC und OIII Filter dagegen haben eine Wirkung von der häufig sehen oder nicht sehen abhängt.

Ich habe aus allen mir zur Verfügung stehenden Quellen die bekanntesten Filter ihre Eigenschaften und Anwendungen herausgesucht. Wenn ein wichtiger Filter fehlen oder eine meiner Angaben nicht vollständig
und / oder Falsch sein sollte würde ich mich über eine kurze Benachrichtigung per e-Mail freuen.

29.09.2006

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